Der Verein

Der Verein unterstützt die vor mehr als 30 Jahren erblindete deutschstämmige Betina Aula in ihrem unermüdlichen Bemühen, in deren Heimat Ivoti in Südbrasilien Kindern und Jugendlichen konkret im Bereich der Bildung und Gesundheitsfürsorge zu helfen. Zu diesem Zweck wurde der als gemeinnützig anerkannte und im Vereinsregister eingetragene Verein gegründet. Durch kurze Wege und ganz persönlichen Einsatz kommen die Spenden direkt vor Ort an.

Die Geschichte der Betina Auler:

„Mein Name ist Betina Feltes Auler, geboren in Ivoti, Rio Grande do Sul Brasilien. Bis zu meinem 18. Lebensjahr habe ich ganz normal gesehen. Ich war in einer ganz normalen Schule, habe Lehramt studiert und war immer sehr sportlich. Ich war lediglich kurzsichtig. Als ich zu einer Routineuntersuchung beim Augenarzt war (mit 17) teilte mir der Arzt mit das ich eine Augenkrankheit habe die mich mit der Zeit erblinden läßt. Diese Krankheit heißt Retinitis Pigmentaria, eine Erbkrankheit. Man weiß nicht genau wie lange es dauert bis man vollständig erblindet. Es kann schon mit 18, 25, 30  aber bis man  50 Jahre ist lebt man sicher im dunkeln. Ich hatte Pech, oder …, denn mit 18 Jahren war ich blind. Ich habe meine Ausbildung dann mündlich abgeschlossen. Die ersten zwei drei Jahre waren sehr schwer. Danach mußte ich mich entscheiden will ich leben oder gut leben, damit klarkommen oder klarkommen. Ich hatte keine Option. Ich hätte es mir und meiner Familie auch schwer machen können, weil ich war die einzige die ein Problem hatte und keiner meiner Familie konnte mir helfen. Ich bin und war ja nicht doof, nur blind. Ich mußte mich beschäftigen mit etwas das mir Freude ins Leben bringt. Ich habe mich entschieden die Lösung sind die  Kinder. Die Kinder haben keine Probleme mit Behinderung. Das Problem ist oft der Behinderte. Ich war ja ganz normal, ich war nur blind und das mußte ich den Kindern beibringen. Ich habe zu Hause Mathematiknachhilfe gegeben und die Kinder lesen gelernt. Es war für mich ganz einfach, da ich schnell bemerkte wo die Defizite der Kinder sind.

Nach einiger Zeit war ich eine bekannte Nachhilfelehrerin. Durch Mundpropaganda der Eltern und Kinder die bei mir gelernt haben, hat der Bürgermeister mich eingeladen als Betreuerin für eine Schule in Brasilien zu arbeiten. Alle Kinder haben ihre Prüfungen bestanden. In Ivoti sind 13 Schulen im Ort. Zwei nationale Schulen (nicht gut). Eine Privatschule (sehr teuer) und 11 Dorfschulen. Die Kinder aus den 11 Dorfschulen hatten morgens ganz normal Schule und die Kinder die Probleme beim rechnen oder lesen hatten, sind alle von den Lehrern mittags zu mir geschickt worden, in die Nachhilfe. Das ist der Anfang von den Weltfreunden.  Es waren pro Tag ungefähr 60 Kinder. Montags, Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Freitags immer verschiedene Gruppen. Dadurch lernte ich auch die sozialen Hintergründe der Kinder kennen, aber nur weil ich kinderlieb bin und mich deren Schicksal interessierte. Ich war eine Lehrerin die wußte wenn ein Kind Hunger hatte,  kalt hatte, geschlagen wurde, von Vater oder Mutter mißbraucht oder vergewaltigt wurde. Ich wußte dass 80 – 90 % dieser Kinder noch nie ein Geschenk bekommen hatten. Ich gründete 18 Jahre zurück mit viel Hilfe einen Weihnachts-LKW auf dem zwei Nikoläuse sitzen und  ungefähr 3000 Geschenke an die armen Kinder verteilen. Zum Glück und mit dem Segen vom Lieben Gott hat noch nie ein Geschenk gefehlt. Aber es wird jedes Jahr schwieriger so viele Geschenke gespendet zu bekommen um den LKW zu füllen. Unsere Kinder aus Ivoti benötigen alles, Kleider, Schuhe, Spielsachen, Ausbildung und Essen.
Die Weltfreunde möchten den Kindern zeigen dass sie zwar im Wald oder Steinbruch geboren sind, aber nicht gezwungen werden das als selbstverständlich hinzunehmen.

Das ist das Ziel der Weltfreunde. Hallo, das bin ich Betina Feltes Auler, Brasilianerin mit deutschen Vorfahren.“

Betina Auler ist aufgrund eines Programmes der Universität Tübingen in der letzten Zeit häufiger in Deutschland gewesen. Ihre Geschichte hat die neuen Freunde in Deutschland so getroffen, dass nach kurzer Überlegung klar war, einen Verein zu gründen, dessen Zweck laut Satzung die Gewährleistung von humanitärer Entwicklung und Bildung in Ivoti, Rio Grande do Sul, Brasilien ist. Die Vereinsmitglieder sind überzeugt, dass jedes Kind ein Recht darauf hat, wenigstens einmal im Leben ein Geschenk zu erhalten, Kleidung zu besitzen und vor allem, satt und medizinisch versorgt zu werden.